Der hardboiled Krimi Hardboiled Autoren

Hardboiled

Autoren

 

Dashiell Hammett -

- gilt als der Urvater des hard-boiled Krimis. Sein Schreibstil ist dem von Ernest Hemingway nicht unähnlich. Es gibt Literaturwissenschaftler die behaupten, dass Hemingway von Hammett inspiriert wurde. Tatsache ist, dass Hemingway die Krimis von Hammett gelesen hat und Hammett die Bücher von Hemingway.

Dashiell Hammett verließ die Schule mit 13 Jahren, schlug sich mit verschiedenen Jobs durchs Leben, bis er Angestellter der Detektivagentur Pinkerton wurde.
Nach dem Ersten Weltkrieg, wo er an Tuberkulose erkrankte, begann er in der Werbeindustrie und mit der Schriftstellerei.
Ab 1922 veröffentlichte er hard-boiled Kurz-Krimis im Black Mask Magazin.

Dashiell Hammett hat in seinen Kriminalromanen den amerikanischen Privatdetektiv als Antihelden beschrieben. Die realistische Darstellung des Verbrechermileus sowie die Verquickung von Verbrecher und Detektiv setzen Hammett von den klassischen Kriminalautoren ab, die oft eine idealisierte Einteilung der Gesellschaft in "gut" und "böse" machen.

Ab 1930 war er mit der Schriftstellerin Lillian Hellman liirt, mit der er ein ausschweifendes, von Alkoholexzessen geprägtes Leben führte.
Lillian verdiente viel Geld mit ihren Theaterstücken und Dashiells hard-boiled Krimis erreichten ebenfalls hohe Auflagen.

Sein bis heute bekanntester Krimi ist "Der Malteser Falke". Aber auch sein Erstling "Rote Ernte", sein zweiter Krimi "Der Fluch des Hauses Dain", sowie sein vierter Krimi "Der gläserne Schlüssel" und sein letzter Krimi "Der dünne Mann" zählen zu den besten hard-boiled Krimis überhaupt.

Neben seinen Romanen hat er auch eine Reihe von Kurzgeschichten geschrieben sowie an Drehbüchern mitgearbeitet.
Nach seinem letzten Roman "The Thin Man", 1934, widmete er sich zusammen mit Lillian links-politischen und antifaschistischen Aktivitäten. Er trat 1937 der Kommunistischen Partei bei.
Im Zweiten Weltkrieg meldete Hammett sich freiwillig, und verbrachte seinen Militärdienst als Herausgeber einer Armeezeitung auf den Aleuten.

Da er als Marxist galt wurde er nach dem Krieg von McCarthy verfolgt, eingesperrt und seiner Veröffentlichungsmöglichkeiten beraubt. Er musste 1951 für fünf Monate ins Gefängnis, da er sich weigerte, in einer Untersuchung des amerikanischen Kongresses Mitglieder der Kommunistischen Partei zu benennen.

Die Steuerbehörde pfändete nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis sein Vermögen. Hammett versumpfte in Alkohol und Drogen und schrieb keine Romane mehr. Gelegentlich arbeitete er als Lehrer für kreatives Schreiben.
Dashiell Hammett starb 1961 völlig verarmt im Alter von 66 Jahren an Lungenkrebs. Als Kriegsveteran wurde er auf dem Arlington National Cemetery beigesetzt.

 

Raymond Chandler -

- Vizepräsident einiger kleinerer ölgesellschaften, späterer Drehbuchautor in Hollywood, begann erst im Alter von 40 Jahren mit dem Schreiben.
Er veröffentlichte 1933 seinen ersten hard-boiled Krimi im Black Mask Magazine. Mit Philipp Marlowe schuf er den wohl berühmtesten hard-boiled Detektiven aller Zeiten.
Chandler lag daran, sich sprachlich von den Schundkrimis abzusetzen und trug dazu bei, dass der Krimi eine höhere literarische Stufe erreichte...

 

Ross MacDonald -

- alias Kenneth Millar wurde schon früh Vollweise. "Ich habe die Zimmer gezählt, in denen ich in den ersten 16 Jahren meines Lebens gelebt habe, und kam insgesamt auf fünfzig ..."
Das Motiv der verlorenen, entwurzelten Söhne und Töchter zieht sich durch nahezu all seine Romane und Geschichten. 1949 erschien sein erster Kriminalroman mit dem hard-boiled Detektiv Lew Archer.
Seine Ehefrau Margaret Millar ist ebenfalls als Krimiautorin sehr erfolgreich. Ihre Tochter Linda litt unter dem Leben, das das Autorenpaar führte und starb früh an ihrem Drogenmissbrauch. MacDonald unterzog sich danach einer psychoanalytische Behandlung...

 

Jim Thompson -

- beginnt schon in der Schule mit dem Schreiben von kleinen Prosa-Texten. 1942 erscheint sein erster Roman. 1949 wird sein erster Krimi "Bloß ein Mord" veröffentlicht. Sein zweiter Krimi "Der Mörder in mir" verschafft ihm einen Achtungserfolg. Doch der große Durchbruch gelingt ihm nicht.
1955 geht er nach Hollywood, um dort für Stanley Kubrick zu arbeiten. Er schreibt Drehbücher für Krimis und Western. Obwohl mehrere seiner Krimis verfilmt werden, schlägt er sich wenig erfolgreich durchs Leben.
1977 verweigert er die Nahrungsaufnahme und verhungert.
Erst nach seinem Tod erlangt er den Ruhm, der ihm zusteht. Seine Krimis gelten zu Recht als Klassiker des Noir und hard-boiled Krimis!

 

Ed McBain -

- wurde am 1926 als Salvatore Albert Lombino in New York geboren. Er wuchs in den italienischen Gettos von New York auf, studierte Kunst und ging 1944 zur Navy.
Ab 1952 nennt er sich Even Hunter und schreibt sehr erfolgreich Romane und Drehbücher. Z.B. das Drehbuch für Alfred Hitchcocks Klassiker "Die Vögel". Ab 1956 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Ed McBain seinen ersten hard-boiled Krimi.
Berühmt wurde er mit dem Polizeidetectiv Steve Carella vom 87. Revier. Seine hard-boiled Krimis gelten als die Vorreiter sämtlicher Polizei-Krimis...

 

Charles Willeford -

- hatte wie fast alle hard-boiled Autoren eine beschissene Kindheit und Jugend. Mit 16 ging er zur Army und verbrachte dort die nächsten 25 Jahre.
Sein erster hard-boiled Krimi erschien 1953. Hard, psychologisch interessant, aber leider nur mäßig erfolgreich.
Erst als er 1984 den hard-boiled Klassiker "Miami Blues" veröffentlichte, gelang ihm der verdiente Durchbruch. Leider blieb ihm nur noch die Zeit für vier weitere Hoke Moseley Krimis, von denen nur drei veröffentlicht wurden...

 

Richard Stark -

- wurde 1933 als Donald E. Westlake geboren. Er besuchte eine katholische Schule und ging 1954 zur U.S. Air Force.
1962 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Richard Stark seinen ersten Parker hard-boiled Krimi, der mit Parker einen Anti-Helden hat, wie es ihn bis dahin noch nicht gab und der in vielerlei Hinsicht nicht so ist, wie ein typischer Serienkrimiheld.
In Deutschland wurden die Parkerkrimis zuerst verboten, da sie als jugendgefährdend eingestuft wurden...

 

John D. Macdonald -

- wurde 1916 in Pennsylvania geboren. Er studierte an der Syracuse University und in Harvard. Er arbeitete als Offizier des Office of Strategic Services, einem Vorläufer der CIA, in China, Burma und Indien. Nach der Entlassung aus der Armee zog MacDonald nach Florida und begann mit dem Schreiben.

MacDonald konzipierte auf Wunsch seines Verlegers den Serienheld Travis McGee, der in 21 Romanen auftritt.
Diese hard-boiled Krimis sind brutaler und härter als andere hard-boiled Krimis. MacDonalds Prosa ist lakonisch und hochverdichtet.
Durch Travis McGee kritisiert er Umweltzerstörung, Zersiedelung, Rassismus, politische Korruption, sowie den zunehmenden Ausverkauf und die Umweltzerstörung Floridas.

MacDonald gewann 1964 den Grand Prix de la Literature Policière. 1972 wurde er von den Mystery Writers of America zum Grandmaster ernannt. 1980 erhielt er den American Book Award. Viele seiner Romane wurden verfilmt. U.a. "Ein Köder für die Bestie".

John Dann MacDonald starb 1986 nach einer Bypass-Operation. Er hat weltweit mehr als 70 Millionen Bücher verkauft. Sein Werk umfasste mehr als 500 Short Stories und fast 80 Romane. John D. MacDonald ist einer der besten und erfolgreichsten hard-boiled Autoren in der Kriminalliteratur.

 

Joseph Hansen -

- schrieb 1967 seinen ersten Kriminalroman mit dem schwulen hard-boiled Versicherungsdetektiv Dave Brandstetter.
Damit schuf Hansen eine neue Art von hard-boiled Literatur. Denn Schwule galten bis dahin als finstere Randfiguren, die niemals auf der Seite der "Guten" stehen konnten.
"Ich wollte die Homosexuellen zeigen, so wie sie sind, und nicht so, wie man sie karikiert", gab der Schriftsteller für die Krimizeitschrift Hard Boiled Dicks zu Protokoll.
Dave Brandstetter hat nicht nur die hard-boiled Kriminalliteratur bereichert, - Hansen ist es auch gelungen, das bisherige Weltbild seiner Leser zu verändern...

 

Ernest Tidyman

Der weiße Autor Ernest Tidyman schuf 1970 den schwarzen hard-boiled Detektiv John Shaft, der durch die Verfilmung mit dem Schauspieler Richard Roundtree weltberühmt wurde.
Tidyman gelang auch als Drehbuchautor mit dem Film French Connection der Durchbruch. Ernest Tidyman wurde 1928 in Cleveland geboren, ging 1945 zur Army und arbeitete später als Journalist für die New York Times.
Die Shaft-Krimis waren die Initialzündung der Blaxploitation-Bewegung. Tidyman ist einer der wenigen Weißen, die von der National Association for the Advancement of Coloured People, mit dem Image Award ausgezeichnet wurde.

 

James Ellroy

James Ellroy`s Mutter, eine ehemalige Schönheitskönigin, die später nur noch von einem Liebhaber zum nächsten tingelte, wurde 1958 ermordet, als James 10 Jahre alt war. Sein Vater war Alkoholiker und James schaffte es, das Leben von beiden nachzumachen. Er hurte herum, nahm Drogen, klaute und kam ins Gefängnis.
Seine Leidenschaft war das Lesen von Krimis und True-Crime-Storys. Mit dem Schreiben begann er erst 1979, nachdem er 1977 nach exzessivem Drogenkonsum fast gestorben wäre.
Seinen ersten hard-boiled Krimi veröffentlicht er 1981. Doch erst sein "LA-Quartet" ("Die schwarze Dalie, "L.A. Confidential. Stadt der Teufel" u.a.) bringt ihm den Erfolg und den Ruhm, von dem er immer geträumt hat...

 

John Sandford -

- ist das Pseudonym des Journalisten John Camp. Er wurde 1944 im Iowa geboren, studierte Geschichte und machte den "Master´s Degree in Journalism". Von 1970 bis 1978 arbeitete er für die "Miami Herald Tribune". 1985 wurde er mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
1989 erschien sein erster hard-boiled Krimi um den Polizisten Lucas Davenport. Die Davenport-Krimis finden sich regelmäßig ganz oben auf den Bestsellerlisten der USA und in Europa.
Neben seiner Leidenschaft für Archäologie und Geschichte liebt John Sandford die Natur, geht Fischen, spielt Klavier und fotografiert gerne.
Er lebt mit seiner Frau, die er nach der ersten Scheidung ein zweites Mal geheiratet hat, in der Nähe von Minneapolis. Sein Sohn betreut die Homepage johnsandford.org...

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